Warum muss Abwasser gereinigt werden?
Bäche, Flüsse, Seen und das Grundwasser, sie werden auch Vorfluter genannt, können von Natur aus gewisse Verschmutzungen vermindern und abbauen. Tatsächlich reinigt sich das Wasser nicht von selbst, sondern darin vorhandene Kleinlebewesen (Mikroorganismen), vor allem Bakterien und tierische Einzeller nehmen die organischen Schmutzstoffe als Nahrung auf.
Wird z.B. ein Bach durch Abwassereinleitungen belastet, nimmt die Zahl der Mikroorganismen zu, da durch das Abwasser reichlich Nahrung geboten wird. Das hat zur Folge, dass der Sauerstoff verzehrt wird und bis auf Null sinken kann und dadurch lebende und abgestorbene Bakterien in Flocken das Wasser trüben, abtreiben und als faulender Schlamm zu Boden sinken. Durch die Überbelastung wird der geruchlose Abbau unterbrochen und der Bach verwandelt sich in eine stinkende Kloake.
Wenn auch das Entstehen und Vermehren, das Fressen und Gefressenwerden der Bakterien sehr schnell vor sich geht, so dauert der Abbauvorgang insgesamt in fließenden Gewässern doch viele Stunden bis zu mehreren Tagen und erstreckt sich über viele Kilometer im Fluss, in stehenden Gewässern oder im Grundwasser, wo sich ähnliche Vorgänge abspielen, braucht er noch viel länger.
Um trotzdem saubere Gewässer zu behalten, braucht man Kläranlagen. Hier laufen die gleichen Prozesse wie in der Natur ab, nur sehr viel schneller und gesteuert.
Aber nicht nur die organische Verschmutzung wird auf einer Kläranlage beseitigt, sondern auch die Nährstoffbelastungen aus Stickstoff und Phosphat.
Eine weitgehende Abwassereinigung ist unverzichtbar, um unsere Existenz nachhaltig zu sichern.